Cryptoheros myrnae – ein selten gepflegter mittelamerikanischer Buntbarsch.

Die Gattung Cryptoheros enthält einige sehr empfehlenswerte Arten, die teilweise dem Image der mittelamerikanischen Buntbarsche völlig widersprechen.
So wird keine der Arten riesig groß und alle lassen sich durchaus im bepflanzten Aquarium normaler Größe pflegen.
Cryptoheros myrnae hatte es mir sofort angetan, als ich die ersten Bilder zu sehen bekam.
Vor allem das Weibchen schillert in allen Farben.
Da sie zudem, auch im männlichen Geschlecht, kaum über 10cm Gesamtlänge überschreiten, gehen sie fast noch als Zwergbuntbarsche durch. Dazu haben sie noch den Vorteil, dass sie , wie eigentlich alle Mittelamerikaner, keine besonderen Ansprüche an die Wasserwerte stellen.
Trotz allem sind sie unbegreiflicher Weise im Zoohandel kaum anzutreffen.
Meine Tiere habe ich auf dem Rückweg von unserem Besuch des Burgers Zoo, bei Hobby-Zoo Tillmann in Duisburg mitgenommen. Laut Aussage des Inhabers waren sie zuvor für fast 20 Jahre überhaupt nicht im Handel.
Ich habe mir dann dort auch noch ein Paar Cryptoheros panamense mitgenommen, mit dem sie sich ein 300l-Becken teilen.
Diese Vergesellschaftung klappt hervorragend, und es sind (mehr als) genügend Jungfische davon gekommen.

Hier eine kurze tabellarische Zusammenfassung meiner Erfahrungen mit den Tieren:

Größe:
Männchen maximal 10-12 cm, Weibchen 8-10cm

Geschlechtsunterschiede:
Deutlich ausgeprägt. Das Weibchen zeigt einen herrlichen Goldglanz am Körper und eine schwarze Zone in der Rückenflosse (siehe Bild)

Temperament:
Lebhaft aber nicht allzu aggressiv. Allerdings wird der Jungfischschwarm während der Brutpflege heftig verteidigt. Sie sind wesentlich friedlicher als die eng verwandten C. nanoluteus und die größeren Arten der Gattung. Ich halte sie zusammen mit Wildmollies, und es kommen sogar immer ein paar Junge durch.

Wasserwerte:
Keine besonderen Ansprüche. Vermutlich wird weiches und saures Wasser nicht besonders gut vertragen. Die Temperatur sollte zwischen 24 und 26 Grad liegen.

Zucht:
Es handelt sich um typische Höhlenbrüter. Die direkte Gelegebetreuung wird alleine vom Weibchen übernommen. Wenn die Jungen freischwimmen, werden sie in einer typischen Elternfamilie geführt. Die Eltern zeigen eine Brutpflegefärbung, bei welcher der ganze Körper „rußig“ überzogen wirkt. Vor Allem die Kopfregion wird dunkel. Die Aufzucht der Jungen ist unkompliziert, sie fressen vom ersten Tag Artemia, können aber sogar mit feinem Frost- und Flockenfutter ernährt werden. Die Geschlechter der Jungfische sind sehr früh erkennbar, da die Weibchen die schwarze Zone in der Rückenflosse bereits mit ca. 3cm zeigen. Die Brutpflege hält erstaunlich lange an. Ich habe die Eltern nach einem knappen viertel Jahr von den Jungen getrennt, da vor allem das Männchen deutliche Anzeichen von Stress zeigte, da er wohl nicht akzeptieren wollte, dass die „Kleinen“ langsam selbstständig werden – Wie so oft, auch im „richtigen Leben“.

Ich hoffe, mit diesem Bericht zur weiteren aquaristischen Verbreitung der Art beitragen zu können. Verdient hätte sie es auf jeden Fall!
Wenn ich jetzt bei dem ein oder anderen Interesse geweckt haben sollte: Es sind zur Zeit einige Jungfische vorhanden.

Gruß Dieter

2 Responses to Cryptoheros myrnae – ein selten gepflegter mittelamerikanischer Buntbarsch.

  1. uli sagt:

    was fressen denn diese barsche, oder was sollte man weglassen?

    • Holger Volkmar sagt:

      bei mir haben sie sich als Allesfresser erweisen. Flockenfutter, Granulat, Frostfutter, Tümpelfutter….
      Evtl. schreibt ja Dieter noch etwas dazu – er hat diese Art schon länger…

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